Haus & Grund Sachsen begrüßt Richtungswechsel beim Stadtumbau
Mit der Fokussierung auf die Innenstädte leitet Sachsen einen grundlegenden Richtungswechsel beim Stadtumbau ein. Nach Jahren der städtebaulichen Förderung für die Stadtränder, insbesondere der Plattenbauten, haben die Innenstädte und innenstadtnahen Vororte deutlich verloren. Nicht nur der Leerstand ist dort dramatisch angewachsen, durch den Abriss stadtbildprägender Quartiere in den Innenstädten haben viele sächsische Städte an Identität verloren. Der Unmut in der Bevölkerung über die nicht nachvollziehbare Stadtzerstörung ist stetig gewachsen. Brachflächen und perforierte Quartiere gehören heute zum Stadtbild der sächsischen Städte ebenso, wie liebevoll restaurierte Baudenkmale. Zukunftsfähig ist aber, nach Meinung aller Fachleute, nur die kompakte Stadt der kurzen Wege. Ulbig: "Wenn Sachsen in den nächsten Jahren noch einmal 300.000 Einwohner verliert, so werden rund 150.000 Wohnungen nicht mehr benötigt.? Es ist deshalb folgerichtig und alternativlos, wenn Innenminister Ulbig angesichts der weiter schrumpfenden Bevölkerung die Innenstadtentwicklung als Schwerpunkt sieht, brachliegende Grundstücke entwickeln und Baulücken schließen will. Hinzu kommt, dass die Ver? und Entsorgungsnetze bereits jetzt überdehnt sind. Immer weniger Menschen nutzen die ausgebauten Infrastrukturen der Kommunen. Die Kosten für den Erhalt dieser Müll, Wasser/Abwasser und ÖPNV ? Netze werden auf die Allgemeinheit abgewälzt. Die Forderung vieler Kommunalpolitiker, das Bewohner am Stadtrand mehr bezahlen müssen als die Bewohner im Zentrum ist deshalb nachvollziehbar und verständlich. Es ist ein Gebot der Vernunft sich künftig auf die Innenstädte zu konzentrieren.
Dr. Thomas Ungethüm
Präsident Haus & Grund Sachsen e. V.