Wärmedämmung: Dämmen mit Polystyrol könnte bald teurer werden
Bauminister ändern Zulassung wegen Brandverhaltens
Um Hausfassaden zu dämmen, wurde bisher häufig Polystyrol verwendet. Es ist im Vergleich zu anderen Materialien günstig. Aber dieser Vorteil könnte bald verschwinden. Darauf weist der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland hin. Die Bauministerkonferenz hat jüngst beschlossen, die Zulassungsbestimmungen für Polystyroldämmstoffe aufgrund ihres gefährlichen Brandverhaltens zu ändern. „Das kann nur bedeuten, dass zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen sein werden, die das Bauen mit diesem Kunststoff verteuern“, erläutert Haus & Grund-Hauptgeschäftsführer Kai Warnecke.
Wer ein Haus bauen oder energetisch modernisieren möchte, muss die Fassade allerdings nicht unbedingt mit Wärmedämmverbundsystemen aus Polystyrol dämmen. Als Alternativen stehen Dämmstoffe aus natürlichen oder mineralischen Rohstoffen, beispielsweise Mineralwolle, zur Verfügung.
„Eine Polystyroldämmung ist aus mehreren Gründen problematisch“, erklärt Warnecke. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften kann der auf Erdöl basierende Kunststoff Polystyrol im Fall eines Brandes beschleunigend wirken. Polystyroldämmungen enthalten zudem häufig das giftige Flammschutzmittel HBCD, das in der Natur schwer abgebaut wird und dessen Herstellung mittlerweile weltweit verboten ist.