Studie des Pestel Instituts stellt "drohende Wohnungsnot" fest
Das Hannoveraner Pestel Institut hat im März 2012 eine Studie mit dem Titel "Mietwohnungsbau in Deutschland" veröffentlicht. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass bis 2017 insgesamt 825.000 Mietwohnungen neu gebaut werden müssten. Dies entspricht ungefähr einer Verdoppelung des aktuellen Niveaus im Mietwohnungsbau. In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau". Getragen wird die Kampagne von der Industrie-gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), dem Deutschen Mieterbund (DMB), dem Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), dem Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) sowie der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM). Allen Trägern ist somit gemein, dass die von ihnen vertretene Klientel unmittelbar von einem höheren Neubauvolumen im Mietwohnungsbereich wirtschaftlich – oder in Form eines qualitativ höherwertigen Wohnungsangebotes im Falle des DMB – profitierte.
Im Gegensatz zu der Studie des Pestel Instituts spricht eine aktuelle Untersuchung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) "Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011" bei der Analyse des Neubaubedarfs von der "Dominanz von Eigenheimen". Nach Ansicht des BBSR ist bis zum Jahr 2025 eine Erhöhung der Wohnflächennachfrage um rund sechs Prozent zu erwarten. Diese würde ausschließlich von den Eigentümerhaushalten getragen werden. Das BBSR leitet in seiner Veröffentlichung einen jährlichen Neubaubedarf von 183.000 Wohnungen im Zeitraum von 2010 bis 2025 ab. Einschließlich des Berichtsmonats November 2011 zeigen die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes darüber hinaus 204.735 erteilte Baugenehmigungen für das Jahr 2011. Somit lag die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen für das Jahr 2011 vor Jahresende bereits über dem vom BBSR ermittelten Neubaubedarf. Mit den Daten für das Gesamtjahr ist in den nächsten Wochen zu rechnen.
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